Messung der Sprunggelenkstabilität im Praxisalltag
Einleitung:
In den letzten Jahrzehnten gehört das Sprunggelenk sowohl bei Sportunfällen als auch bei Verletzungen im Alltag zu einer der am häufigsten betroffenen Körperregionen, wobei Menschen aller Altersgruppen betroffen sind [1,2]. Zu den typischen Beschwerden gehören bei vielen Betroffenen Instabilitäten des Sprunggelenks. Im Praxisalltag gibt es hierfür bisher keine einheitliche diagnostische Vorgehensweise. Trotz einer Vielzahl wissenschaftlicher Studien, welche die Ursache dieses Beschwerdebildes in Störungen des sensomotorischen Systems vermuten [3], finden, unter anderem aus Zeit- und Kostengründen, in der Praxis Messungen in diesem Bereich nicht ausreichend statt.
Deshalb wird nachfolgend eine im Praxisalltag angewandte Möglichkeit vorgestellt, die mit Hilfe unterschiedlicher biomechanischer Messverfahren die Beurteilung der dynamischen Sprunggelenkstabilität ermöglichen soll. Dabei soll anhand von drei Fallbeispielen aufgezeigt werden, wie der variable Einsatz dieser Messverfahren von einer einfachen hinzu einer komplexen Messung gesteigert werden kann.
Methode:
Die Basis des vorgestellten Messverfahrens bildet ein Tiefsprung mit einbeiniger Landung. Hierbei bekamen die Patienten die Aufgabe von einer 25cm erhöhten Position (Aerobic Stepper) beidbeinig abzuspringen und einbeinig auf einer Kraftmessplatte (Kistler, 1000Hz) zu landen (Abb. 1). Der Test wurde dreimal mit jeweils dem rechten und linken Bein wiederholt. Während der Landung wurden die Bodenreaktionskräfte gemessen und anhand dieser die weiteren kinetischen Parameter „Center of Pressure“ (COP) und „Time to Stabilization“ (TTS) berechnet.
In folgenden Fallbeispielen wurde die Untersuchung über einfachere kinematische Daten, elektromyographische Parameter (NORAXON TeleMyo DTS, 1.500Hz) bis hin zu einer komplexen 3D Bewegungsanalyse (Qualisys Motion Capture System, 100 Hz) erweitert.