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Ultraschall Feedback in der Therapie von Rückenschmerzen
Rückenschmerzen stellen nicht nur ein medizinisches, sondern auch ein gesellschaftliches Problem dar. Laut der Deutschen Rückenschmerzstudie 2003/2006 leiden bis zu 85 Prozent der Deutschen im Laufe ihres Lebens mindestens einmal an Beschwerden in diesem Bereich.
Rückenschmerz als gesellschaftliches Problem
Treten die Beschwerden zum ersten Mal auf, handelt es sich dabei häufig um akute Rückenschmerzen, welche in den meisten Fällen innerhalb weniger Wochen von selbst abklingen. Verschiedene Studien belegen jedoch, dass bei bis zu 62 Prozent der Betroffenen die Schmerzen innerhalb eines Jahres wieder auftreten (Hestbaek et al. 2003).
Solche wiederkehrenden Rückenschmerzen haben häufig einen chronischen Verlauf (länger als drei Monate anhaltende Beschwerden). So gaben in einer Studie des Robert-Koch-Instituts aus dem Jahr 2009 über 20 Prozent der Befragten an, innerhalb des letzten Jahres an chronischen Rückenschmerzen gelitten zu haben. Lediglich bei 10–15 Prozent der Patienten mit Rückenschmerzen lassen sich für die Beschwerden
eindeutige pathophysiologische Ursachen finden. Damit bleibt für einen Großteil der Patienten der Auslöser für die Beschwerden unklar. Obwohl eine eindeutige Ursache häufig nicht gefunden werden kann, lässt sich häufig eine Kombination aus mehreren psychosozialen, individuellen und arbeitsplatzbezogenen Faktoren feststellen, die erwiesenermaßen das Risiko für eine Chronifizierung des Rückenschmerzes erhöhen (Wagner et al. 2009). Dieser in der Regel multifaktorielle Charakter des chronischen
Rückenschmerzes stellt jedoch Ärzte und Therapeuten in der Diagnostik, Rehabilitation und Prävention vor eine enorme Herausforderung.